Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 16.02.2005 » Zurück


Mühsam füllt sich der Park

Von Thomas Käding

Seit Montag wird im Manforter Innovationspark wieder gebaut. Doch der Streit um das Konzept ist noch nicht zu Ende.

Manfred Hoetzer und Axel Kaechele können wieder einen Haken machen: Die Besitzer der Agentur „Tasteone“ haben am Montag den dritten Bauabschnitt in Angriff genommen. Um 1000 Quadratmeter wird ihr Haus im Innovationspark Leverkusen erweitert. Mieter wird der international tätige Pumpenhersteller KSB, der in Leverkusen seine beiden Vertriebsbüros in Köln und Düsseldorf zusammenführt. „Wir sind sozusagen Rationalisierungsgewinner“, sagte Axel Kaechele gestern auf Anfrage.

52 KSB-Mitarbeiter kommen nach Leverkusen. Den Kontakt zu dem Pumpenhersteller, der unter anderdem Bayer und Lanxess zu seinen Kunden zählt, habe die Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) hergestellt. Im vergangenen Herbst habe er den Vertrag mit dem neuen Mieter unterschrieben, ergänzte Kaechele. Weil sein Bürogebäude in der Marie-Curie-Straße nur aufgestockt werden muss, sei der Einzug von KSB bereits auf den kommenden Juli terminiert. Wenn die zusätzliche Büroetage da ist, hat das Haus rund 6750 Quadratmeter Nutzfläche. Weitere 2000 Quadratmeter könnten noch geschaffen werden, „danach sind Grundstück und Bebauungsplan ausgereizt“.

Schräg gegenüber ist man davon noch weit entfernt: Das von der Wirtschaftsförderung als Zentrum für Biotechnologie konzipierte „Bioplex“ ist nicht über den ersten Bauabschnitt hinaus gekommen. Zwei weitere wären möglich, doch daran ist angesichts des geringen Vermarktungserfolgs nicht zu denken. Inzwischen hat sich ein bunter Branchenmix in dem Bau angesiedelt, für dessen Errichtung die WFL sich stark verschuldet hat. Der CDU-Politiker Bernhard Marewski, Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung, hält das Konzept nach wie vor für trag- und ausbaufähig: Leverkusen müsse sich als Standort von chemischer und pharmazeutischer Industrie auch als „Life Science“-Schwerpunkt positionieren. Eine weitgehende Abkehr von diesem Konzept, das auch Konsequenzen für die Ansiedlungspolitik im immer noch wenig bevölkerten Innovationspark nach sich zöge, hält Marewski für falsch und bezieht so eine Gegenposition zum kommissarischen Chef der Wirtschaftsförderung, Kämmerer Rainer Häusler.

Quelle: http://www.ksta.de